Rückblick: Fachgespräch "Heizen mit Holz"

10.10.2023 | Bayern ist ein besonders waldreiches Bundesland – und verfügt damit über einen natürlichen Schatz. Doch wie damit umgehen? Unser Fachgespräch gab Antworten.
Bayern ist ein besonders waldreiches Bundesland – und verfügt damit über einen natürlichen Schatz. Denn das Holz aus diesen Wäldern gewinnt vor dem Hintergrund der Klimakrise als Rohstoff immer stärker an Bedeutung. Doch welche Nutzung ist sinnvoll? Wo ergeben sich möglicherweise Grenzen der Verfügbarkeit? Und wie lassen sich vermeintliche Konkurrenzsituationen durch den Gebrauch von Holz als Baumaterial einerseits und als Brennmaterial andererseits in Einklang bringen?

Antworten darauf gab das Fachgespräch Energiewende am Montag (09.10.). Grundsätzlich sei es besser, den Kohlenstoff im Holz länger zu speichern, indem man das Holz als Baumaterial verwende, sagte Dr. Heinz Utschig im ersten Vortrag des Abends (die Folien finden Sie hier als PDF). Für den Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten am Standort in Wasserburg am Inn ist entscheidend, dass der Holzspeicher im Gesamten nicht schrumpft, also nicht mehr Holz entnommen wird, als jährlich zuwächst. Lasse man zu, dass mehr Holz wachse als entnommen werde, fungiere der Wald sogar als CO2-Senke, die der Atmosphäre das Treibhausgas entzieht.

Dass aus seiner Sicht trotzdem nichts grundsätzlich gegen eine Verwendung von Holz als Brennmaterial spricht, liegt an zwei Aspekten: Einerseits entlässt auch im Wald verrottendes Totholz das gespeicherte CO2 zurück in die Atmosphäre, andererseits sei für Waldbesitzer*innen die Vermarktung aller Produkte zur Erreichung eines positiven Deckungsbeitrags notwendig. Das bedeute eben auch, die nicht genutzten Äste, Bruchstücke und weiteren Restprodukte, die sich aus der Verwertung eines Baums ergeben, ebenfalls zu nutzen – auch als Brennstoff:


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Holz ist kein endloser Rohstoff und die Verwendung will wohlüberlegt sein. Gerade im modernen Hausbau kann Holz eine wichtige Rolle spielen, wie der Diplom-Forstwirt Alexander Schulze im zweiten Vortrags des Abends verdeutlichte. Der Experte von C.A.R.M.E.N. e. V. stellte in seinem Vortrag die positiven Aspekte des Holzbaus auf das Wohlbefinden der Menschen dar und erläuterte, wie modernes Bauen mit einem so alten Baustoff in den letzten Jahren perfektioniert wurde. Die guten Eigenschaften des Holzes und seine Klimafreundlichkeit lassen den Rohstoff so zu einem Hebel werden, mit dem die Baubranche eine hohe Klimaneutralität erreichen kann.

Das dabei anfallende Restholz lasse sich gut energetisch nutzen, erläuterte anschließend Diplom-Mathematiker Wolfram Schöberl im dritten und letzten Vortrag des Abends. Dies verbessere bereits in Einzelanlagen die Nachhaltigkeit der Energieerzeugung in jedweder Hinsicht. Besonders sinnvoll sei es jedoch, dort, wo es möglich sei, Wärmenetze zu erschließen und die Effizienz der dabei als Wärmequellen genutzten Rohstoffe noch weiter zu steigern.

Die Anforderungen an die Wälder als Rohstofflieferanten wachsen also – egal, ob als Brenn- oder Baumaterial. Kein Wunder also, dass es auch in der anschließenden Diskussion mehrfach um die Frage ging, ob der Wald denn das alles überhaupt zu leisten in der Lage ist.

Schauen Sie sich die Diskussion jetzt an:


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