Schulen entdecken, wie man nachhaltiger leben kann

08.06.2022 | Mit einer Umweltwoche machte das Max-Mannheimer-Gymnasium auf einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen aufmerksam. Mitgestaltet wurde das Programm von der Energieagentur.
„Handy no go! – Jeder Klick braucht Energie" oder auch „Plastik ade! – Die plastikfreie Pause": Es waren Themen wie diese, mit denen das Max-Mannheimer-Gymnasium Grafing in der letzten Schulwoche vor den Pfingstferien auf die Einsparung von Ressourcen und die Bedeutung der Müllvermeidung aufmerksam machte. Platziert wurde das Fachwissen, das während der Umweltwoche vermittelt wurde, in Durchsagen, Unterrichtsgesprächen, Workshops und Exkursionen.
 
Die fünften Klassen – inklusive der Inklusionsklasse 7g – durften beim Klimafrühstück unter der Leitung von Sabine Lanzner, Umweltpädagogin am Ebersberger Museum Wald und Umwelt, erfahren, welchen Einfluss unsere Art der Ernährung auf den Ausstoß von CO2 hat.
 
Darüber hinaus wurden in den von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern geleiteten Klimascout-Workshops weitere Zusammenhänge des Klimawandels veranschaulicht. Dafür genutzt wurden die Experimente aus der Klima-Scout-Box, einem Bildungsangebot der Energieagentur Ebersberg-München. Hierzu war auch die Inklusionsklasse 5g der Korbinianschule Steinhöring ans MMGG eingeladen. Die Sechstklässler wiederum beschäftigten sich in den Plastikmüll-Piraten-Workshops mit der Müllproblematik und mit Möglichkeiten der Müllvermeidung.
 
Um die Bedeutung regionaler regenerativer Energien ging es auch bei der Eltern-Kind-Aktion am Dienstagabend: einer Radtour zum Windrad in Hamberg-Bruck. Zwar beteiligte sich an der Radtour wegen des wechselhaften Wetters nur eine kleine Gruppe Mutiger, doch am Ende fanden sich am Windrad 30 Schüler*innen und deren Angehörige ein, die von den Initiatoren des Windradprojekts, Hans Zäuner und Werner Stinauer, interessante Einblicke erhielten. Besonders spannend war es, in das Windrad hineinzugehen und das Innere zu erkunden!
 
Außerdem waren viele erstaunt darüber, dass die Rotation der Rotorblätter selbst direkt am Windrad, im Freien, nicht hörbar ist. In der abschließenden Diskussion wurde die Bedeutung von regional produziertem Strom im Rahmen der Energiewende sehr deutlich. Da Windenergie allein nicht ausreicht, um den Strombedarf der Region decken zu können, sprach man auch über die Photovoltaik. In einem eigenen Workshop erläuterte Tobias Sassmann, Energieberater bei der Energieagentur Ebersberg-München, die Wichtigkeit der Solarenergie.
 
Beim Cleanup-Workshop am Mittwoch, geleitet von Simone Reitmeier und Marion Eder von der Energieagentur, sammelten 21 Schüler*innen von der 6. bis 10. Klasse zusammen mit acht Schüler*innen der Inklusionsklasse 9g innerhalb einer Stunde einen riesigen Berg Müll auf, der sonst die Umwelt verschmutzt hätte und zum Teil irgendwann als Mikroplastik im Meer gelandet wäre. Der skurrilste Fund, der auch prämiert wurde, war ein Brillengestell. Im abschließenden Theorieteil des Kurses arbeiteten die Schüler*innen klar heraus, wie wichtig es ist, Müll richtig zu entsorgen und möglichst zu recyceln.
 
Am Mittwoch gab es außerdem einen Workshop zum Thema Upcycling, der von Frau Ott vom Elternbeirat konzipiert worden war. Die Schülerinnen und auch ein Schüler machten sich daran, abgetragene Kleidung in etwas Neues umzuwandeln. So wurde aus einer alten Jeans eine neue Tasche, aus Stoffresten Haarbänder, aus einem alten Tuch ein Rock oder alte Hemden des Vaters wurden zu einem neuen Unikat kombiniert. Die Jugendlichen hatten sichtlich Spaß daran, etwas Neues auszuprobieren und kreativ zu sein!
 
Am Donnerstag ging es neben dem Tagesmotto Lebensmittelverschwendung – nein danke! in einem Do-it-yourself-Workshop darum, wie ein Zero-Waste-Lebensstil im Alltag tatsächlich umsetzbar ist. Begleitet von Marion Eder (Klimabildung bei der Energieagentur Ebersberg-München) kam Lea Wiser von Rehab Republic an die Schule und zeigte den Schülerinnen und Schülern, dass konventionelle Produkte oftmals ohne viel Aufwand durch günstigere und ressourcenschonendere Varianten ersetzt werden können. Mit vielen einfachen Tipps, Tricks und Rezepten, die auch ausprobiert wurden, machte durch das gemeinsame Agieren schnell klar, wie deutlich das Selbermachen von Deos, Peelings, Tüchern/Schwämmen (Tawashi) und Reinigern Müll reduziert bzw. vermeidet. Am Ende füllten die Schüler*innen ihre selbst hergestellten Produkte in mitgebrachte Gläschen ab und konnten sie so zum Testen mit nach Hause nehmen.
 
Die Initiative Grafing Goes Green beteiligte sich mit dem Verteilen von Stempelkarten und der Werbung für unverpacktes Einkaufen ebenso an der Umweltwoche wie auch die Mensa, die nun wieder verpackungsfreie Nachspeisen anbietet.
 
Am Ende der ereignisreichen Woche, die vom AK Umwelt und Klima unter der Leitung von Maria Ganslmaier-Hainzl und der tatkräftigen Unterstützung von Marion Eder und Petra Köpf organisiert wurde, war allen Beteiligten klar, dass jeder etwas tun kann und dass es wichtig ist, damit anzufangen, denn: „There’s No PLANet B!"