Wie man es schafft, Plastikmüll zu vermeiden
3 einfach umzusetzende Tipps
Der Rat der Expertin: Beginnen Sie mit einer Analyse und beobachten Sie zunächst einfach nur: „Wo fällt in meinem Haushalt Müll an und wie viel?" Denn wer sich das vor Augen führt und vielleicht sogar Notizen dazu macht, dem fällt schnell auf, an welcher Stelle im Haushalt problemlos Verpackungsmüll eingespart werden kann. Erst im nächsten Schritt gilt es, nach und nach sein Verhalten zu ändern. Die 3 am leichtesten umzusetzenden Tipps:
- Haben
Sie immer einen Einkaufsbeutel dabei, um auch spontane Einkäufe gut verstauen zu können.
Noch besser sind sogar zwei oder drei Einkaufsbeutel, denn dann können Sie,
wenn Sie in der Kassenschlange stehen, andere Einkäufer*innen (die
offensichtlich ohne Einkaufsbeutel unterwegs sind und zur Plastiktüte greifen)
damit versorgen und gleich noch ein lockeres Gespräch zum Thema beginnen. Tue
Gutes und rede darüber!
- Verwenden
Sie feste Seife statt Duschgel sowie Haarseife statt Shampoo. Das reduziert Ihren
Plastikflaschenmüll schon um einiges – ohne jegliche Komforteinbußen.
- Kaufen Sie Getränke nur in Glasflaschen. Und in diesem Zusammenhang besonders wichtig: Kaufen Sie auf keinen Fall Einwegpfandflaschen, weil diese direkt wieder geschreddert und nicht mehr in Umlauf gebracht werden - höchstens als Recycling-Material. Mehrweg ist immer der bessere Weg!
Schon mit kleinen Schritten viel erreichen
Wichtig beim Thema Müllvermeidung ist, nicht sofort zu 100 Prozent perfekt sein zu wollen, denn das würde nur Frust erzeugen. Viel besser: Fangen Sie in kleinen Schritten und ändern Sie Ihr Verhalten zuerst nur dort, wo es gut geht und Ihnen leichtfällt. Ein Beispiel dafür ist wieder der Einkaufbeutel: Denn vergessen Sie anfangs sicherlich ein paar Mal, aber irgendwann wird der Griff zum Beutel für Sie selbstverständlich. So schleift sich das neue Verhalten Stück für Stück ein.
Die letzten paar Prozente in punkto Müllvermeidung sind auch aus einem anderen Grund gar nicht so entscheidend: Bei der Müllvermeidung geht es vor allem darum, dass viele ein bisschen verändern. Denn selbst, wenn ich persönlich meinen Müll ganz auf Null reduzieren würde, macht sich das im Durchschnitt kaum bemerkbar – es kommt auf die große Mehrheit an!
Beim Einkaufen Verpackungen und Plastik vermeiden
Obst und Gemüse können Sie inzwischen in fast jedem Supermarkt unverpackt kaufen und dadurch viel Müll einsparen. Auch auf die dünnen Plastiktüten können Sie verzichten und stattdessen wiederverwendbare Gemüsebeutel benutzen. Tipp: Die Gemüsesäcke selbst aus alten Stoff- oder Gardinenresten nähen.
Natürlich können Sie auch das Einkaufen in einem Unverpackt-Laden ausprobieren. Inzwischen gibt es in den Landkreisen Ebersberg und München mehrere solcher Läden, in denen Sie Lebensmittel wie Nüsse, Getreide, Müsli in mitgebrachte Gefäße abfüllen lassen können. Natürlich ist das mit etwas mehr Aufwand und Planung verbunden. Der Tipp der Expertin lautet hier glasklar: Schraubverschlussgläser – also zum Beispiel alte Gurken-, Obstkonserven- oder Marmeladengläser. Gut gespült und gereinigt eignen sich diese perfekt zum Einkaufen und zum Aufbewahren von fast allem.
Ein weiterer Tipp bezieht sich auf Mahlzeiten, die nicht zuhause eingenommen werden. Wer mittags außer Haus isst, bei dem fällt in der Regel viel Müll an, der aber einfach zu vermeiden wäre: Nehmen Sie einfach Ihren eigenen Teller, Ihr eigenes Besteck und Ihre eigene Stoffserviette mit.
Nähen und Selbermachen: Und was, wenn ich dazu keine Zeit habe?
Apropos Stoffservietten: Generell hilft es beim Müllvermeiden natürlich sehr, wenn man viel selber macht und herstellt, seien es Kosmetika oder Putzmittel, Putztücher, Tragetaschen oder eben Stoffservietten – natürlich möglichst aus vorhandenen Materialien, etwa Altkleidern und Stoffresten. Zahlreiche Do-it-yourself-Tipps und Rezepte hat die Referentin ihrem Vortrag beigefügt.
Wer nicht gut selbermachen kann oder dafür keine Zeit hat, findet sicher Alternativen: vielleicht eine nähbegeisterte Oma oder Freundin; Zahnpasta in Tablettenform; oder Reinigungstabletten, die man mit Wasser auffüllt und die auf diese Weise deutlich weniger Verpackungsmüll als die typischen Literflaschen aufweisen. Kurz: Jeder kann etwas tun und (Plastik-)Müll vermeiden – es kommt nur aufs Anfangen an!
Die Präsentation zum Vortrag - einschließlich zahlreicher Do-it-yourself-Tipps und Rezepte - finden Sie hier.
Die Aufzeichnung des Fachgesprächs könne Sie direkt hier anschauen:
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