Bei einem thermografischen Spaziergang können Gebäude einmal mit anderen Augen
betrachtet werden – nämlich mit denen einer Wärmebildkamera. Diese Augen machen die Stellen an Bauwerken sichtbar, an denen hohe
Wärmeverluste auftreten – und jene Bereiche, an denen die Verluste geringer
ausfallen.
Die Kamera nutzt
zur Anzeige der
Wärmeverluste das gesamte Farbspektrum. Und da bei einem thermografischen Spaziergang die
verschiedensten Häuser abgelaufen und betrachtet werden, sind die Eindrücke nicht
nur sehr bunt, sondern auch vielseitig - d.h. von der Betrachtung gut umgesetzter Maßnahmen zur Gebäudedämmung bis
hin zu verlustreichen Altbaufassaden sowie Neubauten von Mittelmaß bis optimal
ist i.d.R. alles dabei.
Bei Regen oder zu milden Temperaturen kann der Spaziergang leider nicht
stattfinden. Es braucht eine ausreichend große Temperaturdifferenz zwischen innen
und außen. Deshalb mussten geplante Spaziergänge in den vergangenen Jahren immer
öfter ausfallen. So entstand die Idee zu dem Vortrag, zu dem die Energieagentur in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanager der Gemeinde Haar, Lukas Röder, am 9. Februar alle Interessierten eingeladen hatte. Das Online-Format machte es möglich, ganz bequem und komfortabel den fachkundigen Vortrag von Philipp Rinne zu verfolgen.
Dabei konnte er auf eine Vielzahl von eindrucksvollen, aber auch weit verbreiteten Beispielen zurückgreifen. Nicht nur die Ursachen und Folgen von Wärmebrücken erläuterte der erfahrene Energieberater der Energieagentur, er ging auch im Detail auf mögliche Abhilfen ein, bis hin zu den Förderprogrammen, die eine Sanierung finanziell unterstützen können.
Die Fragen der Teilnehmenden konnten in der anschließenden Diskussion alle beantwortet werden. Einigkeit besteht in den Zielen einer Sanierung: Den Energiebedarf und damit Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken, Schäden am Gebäude zu beseitigen bzw. zu verhindern, den Wohnkomfort zu verbessern und schließlich den Wert der Immobilie zu erhalten, i.d.R. sogar zu steigern.
Schließlich blieb am Ende noch die Frage "Wie und wo soll man anfangen?" und "Wer hilft und begleitet?".
Zu Anfang kann eine kostenlose
Energie-Impulsberatung der Enegieagentur den Einstig erleichtern und den Weg weisen. Bevor größere Maßnahmen angegangen werden, ist es wichtig, sein Haus sorgfältig und sachkundig zu sichten und
alle Maßnahmen für eine energetische Sanierung aufeinander abzustimmen.
Bei einer unabhängigen Vor-Ort-Beratung erstellt ein Energieberater
einen Beratungsbericht mit Vorschlägen für ein optimales und
ökonomisches Sanierungskonzept – zugleich Grundlage für eine staatliche
Förderung.